Mobiles, smartes Neurosensorsystem für die Detektion und Dokumentation epileptischer Anfälle im Alltag
Epilepsie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. Charakteristisches Symptom sind wiederkehrende, epileptische Anfälle, die für Betroffene sehr belastend sind. Epileptische Anfälle im Alltag zu erkennen und zu dokumentieren ist wesentlich für eine individuelle Therapie. Exakt aufgezeichnete Biosignale zum Zeitpunkt des Anfalls in alltäglichen Abläufen helfen bei der Klassifizierung von Epilepsie-Erkrankungen, bei einer optimalen Dosierung von Medikamenten – oder gar bei der Entwicklung von Systemen zur Frühwarnung. Trotz intensiver Forschung ist die zuverlässige Erkennung von epileptischen Anfällen mit alltagstauglicher Sensorik eine große Herausforderung. Ebenfalls mangelt es an digital gestützten Versorgungsformen.
Die Herausforderung
Im Projekt »MOND« wird aufbauend auf den Ergebnissen des Projekts »EPITECT« ein KI-basiertes Sensorsystem zur automatisierten Detektion epileptischer Anfälle im Alltag entwickelt. Die Datenerfassung soll über am Ohr getragene, mobile Sensorik erfolgen, die mit besonderem Fokus auch eine mobile Ableitung eines Elektroenzephalogramms (EEG) ermöglichen soll. Ein EEG stellt elektrische Aktivitäten des Gehirns dar, bisher meist mithilfe von am Kopf getragenen Elektroden. Neben der Entwicklung und Erprobung des Systems wird im Projekt auch eine Integration in den Versorgungsprozess bearbeitet. Dabei werden die Perspektiven Technik, Usability, Prozess- und Datensicherheit der Einbettung in die klinische Praxis und der Gesundheitsökonomie berücksichtigt.