PlatioNX

Plattformbasierte interorganisationale Netzwerke für Datenräume und Datenökosysteme

Im Zuge des Wandels direkter Geschäftsbeziehungen hin zu Wertschöpfungsnetzwerken entstehen komplexe Ökosysteme mit einer Vielzahl von dynamisch wechselnden Teilnehmenden. Die Teilnehmenden in den Ökosystemen stehen in unterschiedlichen technischen und geschäftlichen Abhängigkeiten zueinander, die kombiniert mit der Dynamik eine hohe Komplexität mit sich bringen. In diesem Kontext ermöglichen Datenräume, also mehrseitige technologische Plattformen, das organisationsübergreifende Teilen von Daten. Daten sind die Kernressource für digitale Wertschöpfungsprozesse. Durch Datenräume und Datenökosysteme entstehen neue Rollenkonstellationen, beispielsweise verschiedene Arten von Intermediären oder Treuhändlern umfassen. Die notwendige Voraussetzung für Datenflüsse in einem umfassenden Wertschöpfungsnetzwerk ist dabei die Interoperabilität von Datenräumen. Diese umfasst nicht nur technologische Aspekte, sondern auch semantische, rechtliche und organisatorische. Insbesondere die steigende Verbreitung von industriellen Datenräumen, ihre dynamische Interaktion und ihre mehr oder weniger ausgeprägte Offenheit werfen neue Fragestellungen über ihre Gestaltung und die geschäftspolitischen Chancen auf.

Data Spaces bilden komplexe Ökosysteme
© NASA/Unsplash
Data Spaces bilden komplexe Ökosysteme

Die Herausforderung  

Ziel des Projektes PlatioNX ist die Erarbeitung von wissenschaftlich fundiertem Gestaltungswissen für interoperable industrielle Datenräume. Dazu werden neue Wertschöpfungsmöglichkeiten durch Dateninfrastrukturen und Datenintermediäre, offene Innovationsstrukturen und verteilte Plattformen als Ort der Datafizierung beleuchtet.

 

Unsere Leistung  

Durch einen Design Science Research Ansatz wird untersucht, wie inter-organisationale, interoperable Datenräume gestaltet werden sollten, um übergreifende Datenökosysteme zu ermöglichen. Zunächst wird der Einfluss von neuartigen Dateninfrastrukturen und Datenintermediären auf die Interoperabilität beforscht, indem eine Systematisierung erstellt wird. Dabei werden aktuelle Regularien und Marktentwicklungen einbezogen. In einem nächsten Schritt werden die Eigenschaften moderner Datenplattformen analysiert und Implikationen, zum Beispiel auf die Skalierbarkeit oder Möglichkeiten zur inter-organisationalen Kollaboration, identifiziert. Um die Bedarfe und Fähigkeiten unternehmensinterner Datenplattformen zu verstehen und ihre Rolle als mögliche Interoperabilitätsschranke zu erkennen, wird eine Marktanalyse durchgeführt. Mittels Mini-Fallstudien ist der Einfluss unternehmensübergreifender Datenräume auf die interne Data Governance und historisch etablierte interne Technologieplattformen zu ermitteln. So werden Möglichkeiten der Ko-Evolution von internen Plattformen und übergreifenden Netzwerken untersucht und letztlich Gestaltungsempfehlungen erarbeitet.

 

Das Ergebnis 

Das Projekt liefert wichtig Erkenntnisse zu aktuellen Entwicklungen im Bereich industrieller Datenräume. Das daraus gewonnene Gestaltungswissen unterstützt den Aufbau eines übergreifenden Datenökosystems zur Realisierung von inter-organisationalen Datenflüssen und leistet so einen wichtigen Beitrag zur datengetriebenen Wertschöpfung. Konkrete Anschlusspfade ergeben sich über Industrieverbände und Initiativen, insbesondere die International Data Spaces Association (IDSA) oder GaiaX, sowie die Beteiligung an Open-Source-Projekten.

 

Die Partner

  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein

 

Das Projekt im Internet

https://www.zukunft-der-wertschoepfung.de/projekte/plattformbasierte-interorganisationale-netzwerke-fuer-datenraeume-und-datenoekosysteme-plationx/

 

Die Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme »Dynamiken digital vernetzter Wertschöpfungssysteme (DynaVer)«
  • Förderkennzeichen: 02J24A000
  • Laufzeit: 01.07.2024 - 30.06.2028